Schlaflos in Indien

Samstag, Januar 20, 2007

Mumbai - Sebastian in Indien

In Mumbai nach 20 Stunden Busfahrt sind Gabriel und Alena, Kacper und Kirsten und ich ungeduscht (fast muffig) und hungrig am 29.12. in Mumbai angekommen. Wenn uns das nette ca. 12-jährige Mädchen nicht geholfen hätte wären wir wahrscheinlich gar nicht ausm Bus gekommen. Sie war irgendwie die einzige die Hindi und Englisch gesprochen hat. Am Ende waren wir trotzdem noch n ganzes Stück von unserm Ziel, dem Bahnhof entfernt. Nach 5 -oder warn es 15 oder 20...?- Minuten hatten wir dann einen Taxifahrer gefunden, dem unsere Rupien wichtiger waren als Korrekt legal zu sein und der hat uns zum Bahnhof gefahren. Da war dann das, was wir bei der Ankunft am frühen Morgen vermisst hatten: Das hunderte Köpfe umfassende indische Empfangskomitee. Alles gerammelt voll. Gepäck abgegeben und abgesichert, dass unsere Tickets (wir warn auf der Warteliste) bestätigt sind. Alles super, Morgen 5 Tickets Schlafwagen, mit Balkon und Pool. Klasse, alles super!
Dann sind wir endlich frühstücken. Nach Colobo, dem Touristenzentrum von Mumbai. War relativ teuer (ich glaub 2€), aber lecker und willkommen.

Beim Frühstück hatte Kirsten sich die Hose eingerissen. Kurzerhand n Wickelrock entworfen und dann die Hose zum Schneider gegenüber. In 10 Minuten war wieder alles (fast) wie vorher. Hier die Schneiderei. 3 Angestellte, 4 Maschinen und das alles auf 2qm Geschäftsfläche.
Nach dem Frühstück dann zum Sightseeing light. Zuerst zum Gate of India, dem Triumphbogen der Stadt direkt am Meer, und dann weiter zu Universität und zum Victoria-Bahnhof.
↑ Wir in der Nähe des Gate of India und die Bibliothek der Universität von Mumbai→



Zwischendurch natürlich noch ein einstündiges Gespräch mit der Versammlung der Straßenhändler, die uns erklärten warum wir 17 Straßenkarten Mumbai brauchen und das 3 Quadratmeter große Weltkarten ganz leicht im Zug transportiert werden können. Dann noch lecker Mittagessen, lecker Kaffee trinken und dann ein Kino suchen. War gar nicht schwer. In Mumbai gibt es viele Kinos, aber jedes zeigt nur ein zwei Filme. Da es uns nach englischsprachiger Unterhaltung lüstete, suchten wir recht lange in vielen verschiedenen Kinos. Am ende waren wir dann doch in nem Hindifilm. Kabul Express. Ganz großes Kino. Vor dem Kino waren wir noch mal schnell am Bahnhof um fix noch mal an Taschen zu gehen. Und wenn wir schon mal hier sind können wir auch unsere Tickets erneut bestätigen. Alles super! 5 Plätze! Tickets gibs morgen früh.

Um in meinen Geburtstag reinzufeiern sind wir dann in die Mumbai Sportsbar gegangen. Das gute war: Die hatten ne Klimaanlage. Das schlechte war: Deren Geschäftsidee ist es, das Bier auf dem Tisch auf 9°C zu halten. Man war das kalt. Dann haben wir noch schnell den Tequila mit Zitrone und Salz eingeführt.
Mein Geburtstag im Kühlschrank

Dann durften wir auch langsam los, um Sebastian vom Flughafen abzuholen. Ankunftszeit 3Uhr. Mit ein wenig Verspätung waren wir dann alle zusammen. Am Anfang hielt sich die Begeisterung der Geschwister noch sichtbar in Grenzen. Oder die waren so gerührt. Auf jeden Fall muss irgendwas passiert sein, dass die beiden so glücklich schauen. Und haben wir nachträglich noch eine Weihnachtsbescherung gehabt. Um 5:30 Uhr im Flughafen Mumbai. Vielen Dank für all die netten Grüße und Geschenke. Bilder und Briefe, Weingummi und Weihnachtsgebäck. UND ne schöne fette, dicke Salami! (Warum hab ich davon eigentlich bis heute noch nix gekriegt?)
An Schlaf kann ich mich in dieser Nacht erinnern. Aber es ist auch mal n Erlebnis der anderen Art, Besuch im Mumbai Flughafen zu empfangen und dann das Nachtlager im Wartesaal aufzuschlagen.

Unser "Hotel" am Flughafen in Mumbai

Als der Morgen anbrach haben wir noch schnell gefrühstückt, haben Kacper Richtung Pune verabschiedet und sind dann zu fünft zum letzten Mal zum Bahnhof. Gepäck abholen. Spitze. Alles da. Tickets holen. Super! Fast alles da. Um genau zu sein, genau 2,5 Plätze! Immer zwei kriegen einen 1,2qm großen Liegeplatz. Und das nach zwei Nächten ohne richtiges Bett und ohne Dusche (schon recht muffig). Sinnvolle Diskussionen waren nicht im Angebot der indischen Bahn. Wir sollten uns doch freuen, dass wir dahin kommen, wo wir hinwollen…
Naja, sind ja nur 25 Stunden, das würde schon gehen. Balkon und Pool gabs natürlich auch nicht. Im Laufe der Zugfahrt haben wir dann den Schaffner sechsmal angehalten und im unser Anliegen (sehr passendes Wort ;-)) vorgetragen und nach nem halben Tag haben wir dann unsere restlichen 2,5 Liegen bekommen. Der aufmerksame Leser könnte jetz denken: Bestimmt waren die beiden halben Schlafplätze in zwei verschiedenen Wagen oder Abteilen. War aber nicht so. Bei Anbruch der Dunkelheit, hatte jeder Teilnehmer unserer Reisegruppe einen eigenen Schlafplatz und gesunden Schlaf. Am nächsten Tag alles wie gehabt. Die gleichen wirklich netten Menschen im Abteil, der Zug fährt, stoppt, die Landschaft wird merklich grüner und abwechslungsreicher.
Die schöne Aussicht aus dem Zug heraus - irgendwo in Kerala

Die Leute steigen an den Bahnhöfen für 5 min aus, vertreten sich die Beine, oder kaufen schnell was ein. Wenn der Zug anrollt, alle schnell wieder rein. Alles easy! Als der Zug aber anrollte und ich Kirsten gerade noch am Laden gesehn hatte, wurd ich nervös. An der Tür konnte ich sie auch nirgends sehn und ich sag grad zu Sebastian: Ich spring ab!, da sagt Kirsten von schräg hinter mir: Warum denn?
Ok, ich also schweißgebadet, mit größeren Geheimratsecken wieder auf mein Plätzchen, aber alle wieder zusammen!
Irgendwann sind wir dann endlich in Kochi angekommen. Der Taxifahrer hatte noch nen netten Tip zum übernachten und dann gabs nach 70 Stunden (langsam ganz schön muffig) endlich ne Dusche.

Nach der ersten Dusche seid langem, sehen alle wieder ganz manierlich und glücklich aus. Auf unserm Balkon wird am letzten Abend im Jahr 2006 die Ankunft in Kochi und der Abschied des alten Jahres gefeiert.

Kann man sich nicht vorstellen. Aber wir waren endlich wieder im Urlaub. Überall Palmen, alles grün. Essen und gekühlte Getränke. Und Geschichten aus der Heimat. Liebe Grüße an Sebastian nach Deutschland. Waren schöne Tage und ich hoffe Du bist auch wieder gut in Deutschland angekommen und findest Dich da wieder zurecht.
Bis bald

Freitag, Januar 12, 2007

Diu - Unser Weihnachtsurlaub

Nachdem Kirsten, Norman aus (Ost-)Deutschland;) und Gabriel und Alena aus der Slowakei zu Weihnachten nach Ahmedabad kamen und wir hier ein paar schöne Tage hatten -Kirsten hat die ersten Tage noch mit Krankheitserscheinungen pausiert-, sind wir am 25.12. mit dem Schlafbus über Nacht nach Diu gefahren.
Eine kleine Insel im Süden Gujarats, die vom Alkoholverbot ausgenommen wurde. Klingt doof, ist aber nach 2 Monaten Trockenheit echt erwähnenswert;-) Außer Bier gibt es Auf Diu Palmen, Sand und Meer, Kokosnüsse satt, nette Fleckchen und ne einige indische Touristen.
Kleine Spaßbremse war da nur die Tatsache, dass es nach dem Strandbesuch im Hotel nur Salzwasser als erfrischende Dusche gab. Nuja.

Gabriel und Norman in unserem Hotel.
Dafür gab es ein großes portugisisches Fort, indem eine Zweigstelle der des Gefängnisses untergebracht ist und uns um die Mittagszeit einigen Schweiß abverlangt hat.







Hier im/auf dem Fort von links nach rechts: Achim, Kirsten und Norman








Die prallen mittdreißiger Temperaturen zogen uns dann aber doch immer stärker an den Strand und so sah das ungefähr aus
Kirsten und die Sicht aufs Meer
Achim und interessierte Inder und Palmen im Hintergrund

Am nächsten Tag sind wir dann mit zwei Zweirädern über die touristisch unerschlossenen Dörfer gefahren. Alles ruhig und teilweise sehr schön. Nur häufig saumäßig zugemüllt. Das ist hier in Indien echt n Problem...

In einem Dörfchen wurden recht ansehnliche Holzboote gebaut. Außer den Booten gab es viele, viele Kinder, die uns alle Wrestler unter der Sonne per Sammelkarte vorstellten und auf Fotos standen. Ich seh übrigens aus, wie jeder hellerhäutige Wrestler. Außerdem könnte jeder Blonde Europäer behaupten, er sei der Bruder von James Bond. Das würde hier jeder glauben.

Eine Szene aus dem Dorf der Bootbauer.




Dann gabs noch ein Bild mit Kirsten und den stolzesten Jungs im Dorf. Nach dem Foto brach n riesen Handgemenge im Dorf aus weil der große Junge links den kleinen Jungen (nicht auf dem Bild) nicht auf dem Bild haben wollte und ihn recht unsanft aus der Linse geschubst hat. Wir sind dann fix weiter, während alle Jungs mit ihren Müttern und derem Schimpfen beschäftigt waren.


Von Diu aus sind wir, mit Kacper aus Polen, aber ohne Norman, dann weiter mit dem Bus. 20 Stunden nach Mumbai. Auf einer "Raststätte" irgendwo zwischen Abfahrts- und Ankunftsort entstand dieses Bild mit einer einfachen typischen indischen Mahlzeit.

Wie es dann in Mumbai weiterging, erfahrt ihr dann später.

Donnerstag, Januar 11, 2007

Frohes Neues!

Allen ein frohes neues Jahr!

Ich hoffe ihr hattet alle eine schöne Adventszeit und frohe Weihnachten und seid fröhlich ins neue Jahr gestartet
Hier war es eine heiße und stressige "Adventszeit" in Ahmedabad. Bei durchweg über 30° bis Weihnachten war es sehr schwer an Tannenduft, Weihnachtskekse und den Weihnachtsmann zu denken.
Nun sind wir aber nach einem sehr entspanntee 14-Tagestrip durch den Süden Indiens wieder im indischen Alltag angekommen.
Bei uns im Büro wurde einiges geändert. Es gibt jetzt jeden Tag einen Performer des Tages. Was heisst, dass der Telefonist mit den meisten abgeschlossenen Umfragen am nächsten Tag nen blaugoldenen Schal umgehängt bekommt und in einer erhöhten Kanzel arbeiten darf(muss).Hier sind jetz alle ganz heiß und stolz wenn sie den Scahl tragen dürfen.
Der europäische Teil der Belegschaft hat es allerdings ein wenig schwer, sich bei diesem lustigen Treiben, das Dauergrinsen zu verkneifen.
Nichtsdestotrotz erfüllt es mich mit Stolz, dass der beste Telefonist des Tages für die ersten zwei Tage aus meinem Team gestellt wurde. Da hat meine kontinuirliche und straffe Qualitätsarbeit also schon Früchte getragen;-))
Auf dem Bild seht ihr meinen Freund und Performer of the day Sumit aus dem GermanTeam!

Für mich ist hier schon der letzte Monat angebrochen und da will ich doch nochmal schnell unsere Wohnung vorstellen.


Namaste Achim